Lanzarote
Eine Insel, deren Kargheit mich auf den ersten Blick befremdete, bei näherem Hinsehen dann immer mehr faszinierte und gefangen nahm: In den unterschiedlichsten Braun- und Ockertönen changiert die bergige Landschaft Lanzarotes. Fast nur beim An- und Abflug erkennt man, dass alles ehemalige Vulkane sind. Von 1730 bis 1763 währte der allergrößte Ausbruch, der ein ganzes Drittel der Insel – ausgerechnet den fruchtbarsten Teil – mit seinen Lavaströmen zuschüttete. Dieses Gebiet, in dem Flächen wie mit Teer überwälzt abwechseln mit roten, braunen und schwarzen Bergen, steht seit 1974 unter Naturschutz. Eine einzige öffentliche Straße führt hindurch. Um wirklich hineinzukommen, muss man sich im Besucherzentrum einer Führung anschließen (möglichst früh buchen) oder bei einer Kameltour mitreiten. Es ist nicht erlaubt, eigenmächtige Wanderungen in den Nationalpark Timanfaya zu unternehmen.
Allerdings schließt eine kleine Runderwanderung von ungefähr drei Stunden einen Randbereich ein. Dabei überquerten wir sogar eine Schranke und liefen auf der dahinter für die Parkranger gedachten Schotterpiste, um wieder an unseren Ausgangspunkt zu gelangen. Unterwegs begegneten wir auch einem Ranger, der uns freundlich passieren ließ. Dieser schöne Wanderweg beginnt am nördlichen Ende von El Golfo, markiert von einem Spielplatz und nebenliegenden Parkplätzen. Ein großes Schild für Wanderer informiert dort auch über die Lage.
Zunächst geht es an der wilden Westküste entlang, ein fantastischer Anblick, wie die weiße Gischt sich an den schwarzen Felsen bricht. Immer wieder sind aufgebrochene Lavaröhren zu erkennen: Vielerorts sind während des Ausbruchs breite Ströme entstanden, deren Äußeres schneller abkühlte und erstarrte, während das Magma darunter glühend weiterfloss. Am Ende blieben so teils riesige innen hohle Tunnel übrig. Im Norden Lanzarotes hat der Künstler César Manrique die größten ihrer Art in ein Natur-Architektur-Kunstwerk verwandelt: Die „Jameos del Agua“ befinden sich in einem Vulkantunnel, der durch den Ausbruch des Vulkans La Corona entstand. Dieses fantastische Bauwerk und weitere, die unter Manriques Leitung geschaffen wurden, sind sicher einmalig auf der Welt und machen gleichzeitig die Einzigartigkeit der lanzarotenischen Landschaft deutlich.
In einem eBook-Reiseführer habe ich die von Manrique gestalteten Orte übersichtlich zusammengefasst und mit nützlichen Hinweisen und Hintergrundinformationen versehen. Das Buch enthält im hinteren Teil auch eine Google-Map, auf der zusätzlich seine auf der Insel verteilten Windspiele eingetragen sind. Neben den bekannten Touristenattraktionen habe ich auch weniger bekannte Orte recherchiert, an denen Manrique auf Lanzarote seine Spuren hinterließ. Der kleine Kunstreiseführer ist im Gegensatz zu meinen Reiseführern über die Seychellen und Zakynthos für sämtliche eBook-Reader erhältlich, so für Apple Books bzw. iBooks oder für tolino oder für den Kindle Reader von Amazon und andere.