Curaçao
Curaçao – schon der Klang des Namens lässt einen träumen: von Palmen, weißem Sandstrand und türkisblauem Meer. All das ist zahlreich vorhanden. Auch eine tolle Unterwasserwelt mit vielen bunten Fischen, Schildkröten, Korallen und Wracks. Schnorcheln lohnt sich ganz besonders beim Tugboat im Süden, in der Playa Piscadó im Norden und in der Blue Bay jenseits der Mole, die den geschützten Badebereich abgrenzt. Vor Großfischen braucht man sich nicht zu fürchten, auch Strömungen sind, wenn überhaupt, dann nur ganz leicht vorhanden.
Allerdings werden fast an jedem Strand um die 6 Guldis (̴ 3 Euro) Eintritt verlangt. Dafür kann man dann auf sanitäre Anlagen, Kioske oder Bistros zurückgreifen. Fast überall sind auch Tauchbasen stationiert. Hier kann man sich spontan Equipment ausleihen (um die 60 Guldis) und meist gefahrlos auch ohne Guide (aber wenigstens zu Zweit) die steile Riffkante erkunden. Gut geeignet ist zu so einem Tauchgang z. B. der „kokoma beach“ in der Vaersenbay, genauso die Blue Bay oder die Director’s Bay. In abgelegene Buchten wie die Director’s Bay lässt man sich am besten mit dem Dive Bus bringen. Pkws werden nämlich gerne mal geknackt.
Direkt vor der bunten Hauptstadt Willemstad legen täglich Kreuzfahrtschiffe an. Manche sind so groß, dass sie nicht in den Hafen passen. Dann ankern sie außerhalb am sogenannten Mega Pier. Hunderte von Passagieren strömen dann aus den Hochseekolossen, füllen die nahe gelegenen Flagstores, wo alles entsprechend mit Dollar bezahlt wird, oder lassen sich über die Insel kutschieren, um an einem Tag möglichst viel von der Insel zu sehen. Der eine und die andere beauftragt im Vorfeld eine Weddingplanerin wie Bianca Schaff. Die Münchnerin lebt schon lange auf Curaçao und leitet alles in die Wege, damit man sich am Traumstrand Kleine Knip das Ja-Wort geben kann.
Curaçao entspricht trotzdem nicht völlig dem Karibik-Klischee: Einigermaßen perplex war ich, gleich auf der anderen Seite der fotogen Hauptstadt eine riesige Raffinerie vorzufinden, die tagein tagaus Flammen und Rußwolken mehr oder weniger ungefiltert in den Himmel pustet. Einmal darauf aufmerksam geworden, bemerkt man auch bald die Plakate, die die Luftverschmutzung anprangern und die Modernisierung oder sogar Verlegung der Raffinerie fordern. Allerdings ist das Rohöl aus Venezuela, das hier verarbeitet wird, neben dem Tourismus die größte Einnahmequelle Curaçaos.
Obwohl die ehemals niederländische Insel – seit 2010 mehr oder weniger eigenständig – in vielem europäischen Standards entspricht, ist sie in Sachen Umweltschutz ein Entwicklungsland: Müll wird überhaupt nicht getrennt, sondern im Landesinneren auf eine große Halde geschichtet. Pfandflaschen gibt es gleich gar nicht. Alles wird zigfach in Plastik verpackt. Dafür brennen die giftigen Energiesparbirnen überall durchgehend. Auf jeden Fall eine Karibikinsel voller Kontraste. Wir erlebten sie entgegen allen sonstigen Berichten in allergrünster Pracht. Idealer Ausgangspunkt: Die Kashimiri Appartments von Thomas Bodizin!
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