Ibiza
Falls du noch nie auf Ibiza warst, aber eine "Café del Mar"-Sammlung zuhause hast – assoziierst du damit auch einen romantischen Sandstrand und im Wind wehende Baldachine? Dass ich so eine Vorstellung hatte, merkte ich erst vor Ort, als das, was ich sah, dieser Vorstellung krass widersprach: Sant Antoni ist eine britengerecht zugebaute Tourihochburg. Lieblos hat man hier einen Betonklotz neben den anderen gesetzt: Hotels, Apartmentanlagen, Supermärkte, Shops und natürlich Spielhöllen und Kirmes-Fahrgeschäfte. Das Café del Mar befindet sich am felsigen Ausläufer dieses großen Badeorts. Abends versammelt sich auf der Promenade die Schickeria, unzählige „Adabeis“, die hauptsächlich damit zu tun haben, denen, die nicht dabei sind, per Selfie zu zeigen, dass sie was verpassen. Die Tische vor dem berühmten Café del Mar – insbesondere die an der Kante – sind mittags schon mehrheitlich reserviert. Zur Not hat man immer noch die Möglichkeit, im hinteren Teil des Cafés in den Shop zu gehen und sich dort mit CDs und gebrandeten Klamotten einzudecken. ;-)
Alles, was Ibiza unbeschreiblich schön macht, ist woanders: Traumhafte Buchten, ausgedehnte Pinienwälder, ewig lange Strände, kristallklares Wasser. Vielleicht weil die meisten Touristen v. a. der Strände wegen hier sind, gibt man sich wenig Mühe, Wegweiser fürs Wandervolk aufzustellen. Ohne Navi, persönlichen oder Rother Wanderführer geht man leicht verloren. Wirklich lohnen tut sich beispielsweise die Klippenwanderung von Portinatx zur Cala d’en Serra (Traumbucht im Norden), ein Aufstieg zum Torre del Pirate und auf Ibizas höchsten Punkt, den Berg Sa Talida bei Sant Josep. Einmal erleben sollte man auch das Trommlerfest sonntagabends am Strand von Benirras und den Hippiemarkt am Sonntagmittag in San Joan. Absolut beeindruckend ist die Hauptstadt von Eivissa. Dalt City, der alte Teil der Stadt führt hoch hinauf, gewährt fantastische Ausblicke und wunderschöne Gässchen mit Cafés und Restaurants. Im neueren Teil auf Höhe des Hafens locken Geschäfte, Bars und Kneipen und gen Abend Partystimmung. Ibiza ist sowieso von Partys bestimmt. Alle großen Werbeplakate werden von DJs und Discos belegt. Am Flughafen ist ein riesiger Fanshop für die bekannteste Disko „Pacha“. Sie befindet sich auf der weniger urigen Hafenseite im Neubaugebiet und hat mittlerweile ein eigenes Hotel nebendran.
Eine wunderschöne Unterkunft für diejenigen, die sich lieber selbst verpflegen und dem Trubel entgehen möchten, bieten die Sunda Apartments. Die kleine Anlage ist in Hanglage an der Südwestspitze der Insel im ibizenkischen Stil erbaut: Weiß getünchte runde Mauern schmiegen sich in den Berg. Alle Wohnungen sind asymmetrisch versetzt angeordnet, nichts kantig oder klotzig. Jedes Apartment besitzt einen kleinen gemauerten Balkon, von dem man einen Blick auf die grünblau schimmernde Cala Vadella hat, im Hintergrund die kleine Illa des Bosc und die etwas größere Illa Sa Conillera. Auch bei der Inneneinrichtung sind Regale und Sofa so rundlich gemauert, als habe der Architekt bei César Manrique abgeguckt. Das sonstige Mobiliar ist aus Holz – insgesamt sehr geschmackvoll puristisch eingerichtet. Theresa Schepmann, die schon in den 70ern von Köln nach Ibiza ausgewandert ist, lebt vor Ort und kümmert sich für den spanischen Besitzer um die Feriengäste. Sie ist auch direkt per E-Mail erreichbar. Hier geht's zur Bildergalerie.